E85 ist eine Mischung aus Ethanol (Alkohol) und Benzin. Die Zahl gibt dabei den Ethanolanteil an. Bei E85 sind das 85 Prozent und 15 Prozent Benzin. Dies ermöglicht eine CO2-Neutralität von 85%. Die Klopffestigkeit ist mit 107 Oktan deutlich höher als von Super plus mit 98 Oktan. Bei entsprechender Anpassung des Motors lässt sich die Leistung eines Fahrzeugs mit E85 sogar steigern.
In Deutschland wird Ethanol in der Regel aus Getreide, Kartoffeln oder Zuckerrüben hergestellt. Dafür vergärt man die zucker- und stärkehaltige Biomasse. Bisher wird nur die Frucht beziehungsweise das Korn genutzt. Bioethanol der zweiten Generation soll die komplette Pflanze verwerten — also auch Stumpf und Stiel —, so die CO2-Bilanz verbessern. Da der Heizwert geringer als beim Benzin ist, steigt der Verbrauch um bis zu 30 Prozent. Der Ethanol-Anteil im E85 verbrennt schwefelfrei sowie mit einem deutlich geringeren Stickoxid- und Kohlenmonoxid-Ausstoß. Für die CO2-Bilanz gilt: Je nach Herstellung ist eine deutliche Verbesserung möglich. Farblich ist E85 kaum von Benzin oder Diesel zu unterscheiden, aber der Geruch unterscheidet sich deutlich von konventionellen Kraftstoffen — es riecht nach Nagellackentferner.
Für E85 müssen Fahrzeuge entsprechend umgerüstet werden. Dazu gibt es unten ein Video. Da Ethanol hygroskopisch ist, das heißt Wasser aus der Umgebungsluft aufnimmt, sollten auf keinen Fall Autos mit Stahltank (meist Oldtimer) mit einem Ethanol-Gemisch im Kraftstoffbehälter eingemottet werden. Rechtzeitig den Tank leer fahren und mit Super auffüllen.
E85 ist besonders in USA, Skandinavien und Frankreich, sehr verbreitet. In Schweden mischt mit bis zu 40% dem fossilen Benzin hinzu, auch in Fahrzeuge ohne Umrüstung. In den meisten Ländern wird er sehr günstig besteuert und wird teils für unter 1 Eu/Liter verkauft.